Du kannst nicht jeden Tag den produktivsten Tag Deines Lebens haben. Nüchtern betrachtet wird dieser Aussage wohl jeder zustimmen. Das innerlich anzunehmen, ist schon schwieriger. Aber das reicht noch nicht.
Als Menschen können wir nicht jeden Tag 100 Prozent geben. Ja, es gibt Tage, da wachsen wir über uns hinaus und schaffen 120 Prozent. Wir können uns nicht nur bei allem, was wir tun, verbessern. Manchmal sind einfach nur die Umstände günstig, ist sozusagen das Glück auf unserer Seite.
Freu Dich darüber, aber geh nicht davon aus, jeden Tag so viel Glück zu haben: Manchmal sind die Umstände gegen uns, rechne auch damit und mach Dir nicht selbst Vorwürfe, wenn Du deshalb nicht das schaffst, was Du Dir erhofft hattest. Ja, Verantwortung für das eigene Scheitern zu übernehmen ist wichtig, doch bleib dabei in der Realität und such die Verantwortung nicht dort, wo sie nicht ist.
Keine unbegrenzten Zeitreserven
Produktivität geht regelmäßig mit guter Zeiteinteilung einher. Dazu gehört, Raum zu lassen in den eigenen Plänen für Faktoren, die Du nicht kontrollieren kannst, beispielsweise die Verkehrslage auf dem Weg zum Arbeitsplatz. Zeitreserven helfen Dir, im Zeitplan zu bleiben. Sie sind wirksam gegen kleine Störfaktoren, oft jedoch nicht mehr wenn mehrere davon am selben Tag auftauchen oder unverhofft ein großes Problem auftritt, das Deine Zeit in Anspruch nimmt und keinen Aufschub duldet.
Zeitreserven kannst Du nur in begrenztem Umfang einplanen. Akzeptiere, dass Du Deinen Zeitplan insoweit nicht vollständig absichern kannst. Anstatt Dich zusätzlich unter Druck zu setzen, um anschließend die verlorene Zeit so weit es geht aufzuholen, nutze stattdessen die Chance, die sich Dir bietet: Wenn Du akzeptierst, dass es nicht Deine Schuld ist, wenn Du am betreffenden Tag Deine Ziele nicht mehr erreichen kannst, lässt es sich besonders unbeschwert arbeiten.
Wie dringend ist die jeweilige Aufgabe wirklich?
Denn eines wird oft übersehen: In den meisten Fällen hängt nicht wirklich viel davon ab, wann Du etwas erledigst. Das soll keinesfalls ein Plädoyer dafür sein, die Dinge schleifen zu lassen oder Deine Selbstdisziplin über Bord zu werfen, doch in Situationen, in denen ein Festhalten daran kontraproduktiv wäre, solltest Du loslassen.
Wenn Du an besonders produktiven Tagen an Deine Grenzen gehst, Deine körperlichen oder geistigen Reserven mobilisierst, sorge zu anderer Zeit für entsprechende Erholung, um diese Reserven aufzufüllen. Wenn Du das versäumst und dennoch immer wieder mehr als 100 Prozent zu geben versuchst, geht das an die Substanz.
An schlechten Tagen weniger erwarten
Was dabei leicht übersehen wird, ist: An manchen Tagen bist Du weniger leistungsfähig. Normale 100 Prozent Deiner Leistung benötigen dann bereits 120-prozentigen Einsatz. Die solltest Du nur geben, wenn es wirklich darauf ankommt.
Es gibt unzählige Gründe, aus denen ein Mensch einen schlechten Tag haben kann. Einige davon sind hausgemacht; und an denen solltest Du arbeiten. Unabhängig davon gilt: Du machst Dir Dein Leben sehr viel leichter, wenn Du Dir Tage zugestehst, an denen Du nicht 100 Prozent geben kannst.
Generell gilt: Wenn Du Dich unter Druck setzt, Stress erzeugst, weil Du das Gefühl hast, gerade nicht produktiv genug zu sein, wird das Deine Leistungsfähigkeit mit Sicherheit deutlich mindern. Der Produktivitätsdruck steht dann Deiner tatsächlichen Produktivität entgegen.
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Blogger: Hier auf oliverspringer.com geht es um Mindset und Tools für mehr Produktivität. Kaffeeblog: kaffeenavigator.de. YouTuber: Reviews aus meinem Kaffeeblog. Radiomacher: Gemeinsam mit einem Kollegen aus meiner Zeit bei JAM FM habe ich 2018 PELI ONE entwickelt - mit Hip-Hop, Soul und ganz viel R&B. Lofi-Hip-Hop bei METAMA: Produktion von Lofi-Hip-Hop zum Entspannen und konzentrierten Arbeiten inkl. 24/7-Livestream METAMA LOUNGE auf YouTube. K-Pop-Fan. Serien-Fan.