Je produktiver Du sein möchtest, desto schlechter fühlst Du Dich wahrscheinlich, wenn Du wenig schaffst. Es gibt einen allgemeinen gesellschaftlichen Druck, seine Zeit nicht zu vertrödeln. Noch viel stärker ist der Druck, den man selbst schafft.

Die Vorstellung, immer produktiv sein zu müssen, ist dabei nicht auf den beruflichen Bereich beschränkt. Am Wochenende einfach rumzuhängen und sich zu entspannen, indem man sich nichts vornimmt und tatsächlich nicht viel tut, fühlt sich für viele ebenfalls falsch an.
Hast Du an unproduktiven Tagen ein schlechtes Gewissen? Dann bist Du damit nicht allein. Sich schuldig zu fühlen, weil man “nichts geschafft” hat, ist weit verbreitet. Sich zu erlauben, einen unproduktiven Tag zu haben, würde sich wie Schummeln anfühlen.
Mach es nicht noch schlimmer
Muss es aber nicht, und sollte es nicht, dadurch wird es schlimmer: Wenn Du erlebst, wie Du in puncto Produktivität versagst, raubt Dir das Kraft und Konzentration. Sogar Dein Selbstwertgefühl kann leiden. Umso weniger wirst Du in der restlichen Zeit erfolgreich erledigen können, weil Du Dich selbst runterziehst.
Das ist nicht grundsätzlich schlecht, aber warte damit, bis der Arbeitstag zu Ende ist: Dann kannst Du die Enttäuschung über Deine schwache Produktivität konstruktiv nutzen, um die Ursachen zu finden und Änderungen anzugehen. Wenn unproduktive Tage häufig auftreten bzw. Du allgemein unzufrieden mit Deiner Performance bist, solltest Du das ernst nehmen.
Ab und zu nicht ganz auf der Höhe zu sein, ist dagegen normal. Niemand kann jeden Tag mit 100 Prozent seiner Leistungsfähigkeit glänzen. Akzeptiere, dass Deine Leistungsfähigkeit schwankt, weil Du ein Mensch bist! Dazu gehören schlechte Tage mit unterdurchschnittlicher Leistungsfähigkeit.
Sofern das in Deiner Situation möglich ist, kann es das Beste sein, Dir für den Rest des Tages freizugeben, um Dich zu erholen. Je früher Du diesen Schritt gehst, desto besser – und entsprechend besser stehen die Chancen für den nächsten Tag. Falls Du Dich dazu nicht überwinden kannst, gibt es eine Light-Variante: weitermachen, aber Dir erlauben, keine brauchbaren Ergebnisse zu erzielen. Dann ist alles, was Du doch noch schaffst, ein erfreulicher Bonus.
Liegt es an Dir?
Eventuell ist Dir gar nicht bewusst, wie Du Dich damit unter Druck setzt, ständig produktiv sein zu wollen. Ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, ist bereits ein guter Schritt dahin, Druck rauszunehmen. Zu erkennen, wie Du Dich selbst unter Druck setzt, hilft Dir, Deine Erwartungen anzupassen.
Zu hinterfragen, wie viel Du von Dir selbst fordern solltest, ist ein Einstieg dazu, Dich selbst besser zu behandeln, anstatt Dich gewohnheitsmäßig zu überfordern. Dabei geht es nicht darum, Deine großen Ziele zu verkleinern oder Deine Träume auf ein vermeintlich realistisches Maß zurechtzustutzen, sondern Prioritäten zu setzen bzw. entsprechend Deine Ressourcen aufzuteilen.
Kurz gesagt: Gib nicht immer Dein Bestes! Streng Dich in den Bereichen an, in denen es sich lohnt.
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