Heutzutage lässt sich bekanntlich alles Mögliche per Drucker herstellen – neuerdings sogar frische Haut, um beispielsweise Brandverletzungen schnell zu heilen. Basis der dafür notwendigen Hauttinte sind echte Hautzellen des Patienten, die aus einer unversehrten Stelle seiner Körperoberfläche mit Hilfe einer kleinen Biopsie entnommen werden.

Als zweite Komponente kommt ein Hydrogel hinzu – also ein stark wasserhaltiger Kunststoff. Anschließend kommt dieser Mix in die Patrone des Druckers, der direkt ans Krankenbett oder an den Behandlungsstuhl gerollt wird. Eine optische Einheit erfasst dann zunächst alle Details der zu verschließenden Wunde.
Diese Daten werden genutzt, um den Drucker so zu steuern, dass er Millimeter für Millimeter den gesamten Wundbereich mit der Hauttinte bedeckt. Die darin enthaltenen Hautzellen wachsen schließlich zu einer geschlossenen neuen Haut zusammen. Abstoßeffekte sind nicht zu befürchten, da die Zellen ja vom Patienten selbst stammen.
Bisher wurden solche Brandverletzungen durch Eigenhauttransplantation geschlossen. Dafür mussten jedoch relativ großflächige Hautstücke entnommen werden. Bei diesem neuen Verfahren reichen wenige Hautzellen, um eine frische Haut zu generieren, was natürlich ein riesiger Vorteil ist. Ein weiter Vorteil ist die Mobilität dieser Methode, denn für den Einsatz des Biodruckers ist kein riesiger Operationssaal mit aufwändiger Technik notwendig.
Er könnte sogar ambulant – zum Beispiel in der Praxis eines regulären Hautarztes – eingesetzt werden. Sein Aktionsfeld wäre auch nicht nur auf Brandverletzungen begrenzt, sondern ließe sich auf alle Verletzungen ausdehnen, bei denen neue Haut gebildet werden muss. Davon könnten beispielsweise auch Diabetiker profitieren, die oft unter nicht heilenden Wunden leiden.
In der Praxis steht diese aus den USA stammende Technik jedoch noch nicht zur Verfügung. Vor der Zulassung müssen noch einige Testreihen an lebenden Menschen erfolgen.
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