Prioritäten zu setzen, ist entscheidend für Erfolg und Wohlbefinden. Das bekannte Eisenhower-Prinzip mit der Einteilung in A-, B-, C- und D-Aufgaben hat sich bewährt.
Es wurde unzählige Male beschrieben, daher nenne ich an dieser Stelle nur die vier verschiedenen Prioritätsstufen:
A: wichtig und dringend
B: wichtig, aber nicht dringend
C: weniger wichtig, aber dringend
D: weder wichtig noch dringend
D-Aufgaben sind also nicht wichtig und nicht dringend. Empfiehlt es sich daher, diese gleich ganz aus seinen Plänen zu streichen? Vielfach wird dies empfohlen, doch das wäre ein Fehler.
Das Leben steckt voller D-Aufgaben, sie gehören zu unserem Leben, sie sollten ihren Platz in unseren Plänen haben: nicht nur im Tagesplan, auch im Jahresplan. D-Aufgaben sind zwar „nicht wichtig“, aber wichtig genug, um sie überhaupt durchzuführen. Sonst wären es P-Aufgaben (P für Papierkorb) bzw. bräuchten sie keinen Prioritäts-Buchstaben, denn sie wären schlicht keine Aufgaben.
Die meisten Menschen verwenden (verschwenden) zu viel Zeit auf D-Aufgaben und vernachlässigen ihre B-Aufgaben. Den Tagesplan nur mit A- und B-Aufgaben und ganz wenigen C-Aufgaben zu füllen, wäre dennoch ein Fehler, schon weil dies in den meisten Fällen viel zu anstrengend wäre.
Außerdem gilt, was oft übersehen wird, für D-Aufgaben, was für B-Aufgaben gilt: Ihr Status ändert sich. So wie wichtige Aufgaben nach einer gewissen Zeit dringend werden können (Termine, Fristen…), wird es auch für D-Aufgaben irgendwann knapp, sie werden zu C-Aufgaben. Dieses Aufrücken sollte in beiden (!) Klassen verhindert werden.
D-Aufgaben immer erst dann anzugehen, wenn sie zu C-Aufgaben mutiert sind, wäre ein schlechter Rat. Ebenfalls analog zu den B-Aufgaben, von denen nicht alle nach einer Weile zu A-Aufgaben werden, bleiben manche D-Aufgaben einfach nur D-Aufgaben. Diese würden dann nie erledigt.
In einem ausgewogenen Tagesplan wechseln sich Aufgaben verschiedener Priorität nacheinander ab; nach einer kräftezehrenden A-Aufgabe passt eine D-Aufgabe meist besser als eine B-Aufgabe, wobei wichtigere Aufgaben nicht automatisch anstrengender und zeitraubender sind – oft jedoch schon!
Die richtige Wohlfühlmischung aus A-, B- C- und D-Aufgaben lässt sich nicht allgemeinverbindlich festlegen, der richtige Mix ist individuell verschieden. Wohlfühlmischung sage ich, um zu betonen, dass es nicht nur auf das erfolgreiche Abarbeiten von Prioritätenlisten ankommt. Wir wollen unser Leben doch auch genießen! Was nützt ein Highscore in einem Spiel, das uns keinen Spaß mehr macht?
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